Die Hochschule Fresenius bildet im Sinne ihres Leitbildes praxisorientierte, wissenschaftlich fundiert arbeitende und reflektierende Therapeuten aus.
Nach Abschluss des Studiums Logopädie - Angewandte Therapiewissenschaften (B.Sc.) sind Sie in der Lage, die logopädischen Behandlungsstrategien, Techniken und Fertigkeiten nicht nur auszuüben sondern diese auch mittels wissenschaftlicher Sichtweise betrachten und hinterfragen zu können.
Gleichzeitig können Sie komplexe, tätigkeitsbezogene Probleme nach wissenschaftlichen Prinzipien und Standards bearbeiten, fachspezifische und interdisziplinäre Lösungen entwickeln und argumentativ vertreten.
Dies wird durch eine strukturierte, wissenschaftlich fundiert Lehre sowie über die betreute fachpraktische Umsetzung der theoretischen Inhalte in den Praxisseminaren erreicht. Persönliche Interessen können über den Wahlbereich und eigene Forschungsprojekte ins Studium eingebracht werden.
Im ersten Semester des zweiten Studienabschnitts lernen die Studenten die für das Studium wichtigen wissenschaftlichen Grundlagen und sozialwissenschaftlichen Kompetenzen kennen.
Schwerpunkt des zweiten Semesters ist das theoriegeleitete therapeutische Handeln. Den Studenten werden die Grundzüge einer modellgeleiteten Betrachtung von Sprachstörungen vor psycholinguistischem Hintergrund aufgezeigt. Hierbei werden die jeweils neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft erörtert und Theorien aus der Linguistik und Psycholinguistik näher beleuchtet.
Zur Sicherung einer langfristigen und qualitativ hochwertigen Patientenversorgung arbeiten Logopäden mit verschiedenen anderen Fachdisziplinen zusammen. Wie diese Zusammenarbeit mit Medizinern, Osteopathen, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten etc. aussieht und welche Synergieeffekte sich ergeben können, erfahren die Studenten ebenfalls im zweiten Semester (Interdisziplinäres Handlungsfeld). Weitere Themengebiete in diesem Semester sind therapeutische Denk-, Handlungs- und Entscheidungsprozesse (Clinical Reasoning) sowie Möglichkeiten und Chancen der sozialen Inklusion von körperlich eingeschränkten Patienten in die Gesellschaft.
Im zweiten Semester wird ebenfalls der Themenbereich Berufliche Kompetenz in der Logopädie behandelt. Im Zuge dessen werden die Themengebiete Lese- und Rechtschreibstörungen (LRS), entwicklungsbedingte und erworbene Sprach- und Sprechstörungen sowie Mehrsprachigkeit in der logopädischen Praxis fokussiert.
Die spezifischen Symptome der verschiedenen Störungen werden vorgestellt und näher beleuchtet. Es werden außerdem allgemeine Prinzipien aktueller diagnostischer Verfahren aufgezeigt und Möglichkeiten der partizipationsorientierten Diagnostik nach den ICF-Kategorien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) diskutiert.
Des Weiteren werden grundlegende Prinzipien, Methoden und Techniken der logopädischen Therapie vermittelt. In diesem Zusammenhang werden verschiedene Interventionsansätze in den jeweiligen Störungsbildern präsentiert und hinterfragt.
Ein weiterer Schwerpunkt gilt der Erweiterung interkultureller Handlungskompetenzen für die Beratung bei Mehrsprachigkeit. Es erfolgt die konstruktive Auseinandersetzung mit kulturellen und migrationsspezifischen Fragen. Besonderheiten, welche die Therapien bei mehrsprachigen Patienten mit sich bringen, werden kennengelernt.
Das dritte Semester befasst sich mit den therapiewissenschaftlichen Aspekten der Lebensspanne und der Logopädie. Bei ersterem wird untersucht, inwiefern therapeutisches Handeln in Abhängigkeit von Lebensspannen und Altersphasen differieren sollte. Um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich der evidenzbasierten Sprachtherapie bei Sprach- und Sprechstörungen sowie Stimmstörungen geht es in den therapiewissenschaftlichen Aspekten der Logopädie.
Hier werden Grundlagen der evidenzbasierten sprachtherapeutischen Entscheidungsfindung vertieft, indem Methoden und Verfahren zur Therapieevaluation gemeinsam erarbeitet und diskutiert werden. Die Sichtung von Therapiestudien zu verschiedenen erworbenen und entwicklungsbedingten Störungsbildern soll dazu führen, Therapieverfahren und -methoden selbständig reflektieren und auf ihre Effektivität hin überprüfen zu können. Dieses Wissen findet sich in der Planung, Reflexion, Dokumentation und Evaluation der eigenen fachpraktischen Arbeit wieder.
Im vierten Semester des zweiten Studienabschnitts beschäftigen sich die Studierenden mit gesundheitspädagogischen Kompetenzen. Hierzu zählen die Lehr- und Lerntheorien in der Aus- und Weiterbildung, die Planung und Durchführung von Lehr- und Informationsveranstaltungen sowie Rhetorik, Medieneinsatz und Präsentationstechniken. Darüber hinaus werden mit Beginn des Studiums wissenschaftliche Methodenkompetenzen in der Berufspraxis vermittelt.
Die Absolventen sind in der Lage, Arbeitsprozesse eigenständig zu gestalten, die fachliche Entwicklung anderer anzuleiten und vorausschauend mit einem Team umzugehen.
Das vierte Semester schließt mit der Bachelorprüfung, bestehend aus einer schriftlichen Abschlussarbeit, dem Kolloquium und der Disputation, ab.
Die drei berufsbegleitenden Studiengänge Ergotherapie - Angewandte Therapiewissenschaften, Physiotherapie - Angewandte Therapiewissenschaften und Logopädie - Angewandte Therapiewissenschaften sind bewusst interdisziplinär angelegt. Einige Module finden berufsübergreifend statt, so dass hier ein reger Austausch zwischen Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Logopäden stattfinden kann.
Mehr Informationen: http://www.hs-fresenius.de/studium/medical-school/gesundheit-studium/stu...