„Jetzt erst recht!“ die Berufsfindung der anderen Art mitten in Berlin
Am Ende der Schulzeit stehen nicht nur 14, 2 oder 5 Notenpunkte, auf die das Gegenüber schaut, sondern der Wille, wo man beruflich landen möchte. Denn „wer weiß, was er will, und die ‚Basics’ beherrscht, kann momentan für die eigene berufliche Zukunft fast alles erreichen. Nur leider wissen die wenigsten, was für sie persönlich zählt“, so May Schlotte, Begründerin des Berufs- und Studienfindungstages für Vor- und Abgangsschülerinnen. Und deswegen findet am 6. September erstmals an der Friedensburgoberschule in Berlin ein solcher Tag für 340 junge Menschen statt.
Ein rundes Konzept, das mit Spaß und Entspannung beginnt und schnell bei der Entscheidung „jetzt erst recht!“ endet. Denn keiner entkommt der ganz besonderen Show des einzigen Motivations-Comedian Osman Citir. Mit seiner eigenen Tonalität und Emotionalität lässt er Motivation entstehen, die alle Schülerinnen und Schüler in den Bann der Berufs- und Studienfindung zieht. Ziemlich unglaublich wie er das schafft sie zu sensibilisieren, ohne sie in seiner 90 minütigen Show zu verlieren. Am Ende kommen die hinzu, die Perspektiven und persönliche Gespräche in den nächsten Stunden mit den Schülerinnen und Schülern führen werden. Wege aufzeigen, die Landkarte der Berufsvielfalt erkunden und aus dem Eingemachten erzählen und genau das macht das Konzept neben Osman Citir so besonders.
„Die meisten Schülerinnen und Schüler sehen sich im Abitur. Häufig ohne wirkliche Begründung die ja der Wunsch nach einem Beruf, der ein Studium voraussetzt, noch verstehbar machen könnte“, so Cordula Groß, zuständige Lehrerin der Schule für Berufsorientierung.
Die Schule nicht verlassen zu wollen wurzelt also tiefer oder einfach in der Unkenntnis, welche Perspektiven es neben dem Abitur gibt. Und auch die Firmen denken neu. Denn schon lange nicht mehr ist der qualifizierte Absender einer Bewerbung auch der Azubi von morgen. Es sind zwar Bewerbungen vorhanden, aber immer häufiger passen die Ideen und Fähigkeiten der Bewerberinnen und Bewerber nicht zu den Anforderungen für eine zu besetzende Ausbildungsstelle, oder der qualifizierte Bewerber geht aufgrund der Vielfalt der offenen Angebote am Markt verloren, beschreiben viele der Personalverantwortlichen überregional.
Langfristige Bindung und ein Rund-um-Blick sind die Stichworte, die sich immer mehr Schulen, Unternehmen und Eltern auf dem Weg in die Berufsfindung wünschen. Denn langfristige Bindungen bauen Interessen und vor allem Interessenten auf. Gepaart mit Humor und Persönlichkeiten entsteht mit dem Berufs- und Studienfindungstag der perfekte Start für alle.
„Verfahren, die lange Zeit Bestandteil im Prozess der Besetzung von Ausbildungsplätzen und dualen Studiengänge waren, wandeln sich maßgeblich, so auch die Angebote, die wir Schulen, Schülern und Unternehmen im Findungsprozess für die Jugendlichen bieten möchten,“ kommentiert May Schlotte, Geschäftsführerin der Bildungsagentur Sigma Studio, den Tag.
17 Firmen, Einrichtungen und Orientierungsangebote treffen auf rund 140 Abiturienten und 200 Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs. Gemeinsam werden sie nach der Show von Citir in die Workshops mit diesen starten. Aber hier gibt es keine an die Wand geworfenen Standard-Präsentationen, denn erarbeiten und kennenlernen – persönlich kennenlernen sind die Vorgaben für die teilnehmenden Einrichtungen. Wer könnte so etwas besser als deren junge Belegschaft und die Auszubildenden? Wir talken, wir basteln, wir erleben – wer nicht findet, wird gefunden – das ist der Tag der Berufsfindung live und in Farbe.