Jackline und Kathrin füllen einen Fragebogen aus. Es geht darum, welcher Berufstyp sie sind. Leon ist Typ Bäcker. Zumindest kann er sich das vorstellen, als er am Stand von Bäckermeister Richard Kling steht und Streuselkuchen verdrückt. Das liegt aber nicht an Klings Backkünsten. „Mein Vater ist auch Bäcker“, sagt der Neuntklässler aus der Schule am Ried. Auch sein Klassenkamerad Memet interessiert sich für Kuchen – und „IT“.
„Die meisten interessieren sich dafür, wie viel Geld sie verdienen“, sagt Cora. Sie ist Floristin im zweiten Lehrjahr und Berufsschülerin der Philipp-Holzmann-Schule. Knapp 420 Euro kämen dabei herum, im ersten Lehrjahr. Da wird es schwer, eine Wohnung in Frankfurt zu finanzieren.
Der geringe Verdienst ist ein Hauptgrund, warum die Unternehmen händeringend nach Auszubildenden suchen. „Die hessische Wirtschaft braucht viel mehr Azubis“, sagt Thomas Reichert, Vizepräsident der IHK Frankfurt, die Schirmherrin der Veranstaltung ist. Von den 110 000 Absolventen der zehnten Klassen in Hessen entschieden sich weniger als die Hälfte für eine Berufsausbildung. „Wir wollen Kopf und Herz der Abschlussklassen gewinnen“, sagt Christof Riess, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt/Rhein-Main. Wer seine Lehre nach dem Realschulabschluss mit der Note 2,5 oder besser abschließe, sei seit diesem Jahr berechtigt, an Fachhochschulen zu studieren. So wie Meister, die Zugang zu Hochschulen haben.