Beschreibung

Es könnte alles so einfach sein: Man fliegt ins Ausland, arbeitet dort als Praktikant in einer Firma, lernt Land und Sprache kennen und sammelt neben den Erfahrungen auch noch jede Menge Geld. Aber so leicht ist das nicht: Denn nicht viele Firmen zeigen sich offen für Auslandspraktikanten.

Wenn man natürlich jemanden kennt, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der im Ausland arbeitet der einem eine Arbeitsstelle organisieren kann – wunderbar. Aber sich so ohne weiteres auf gut Glück zu bewerben, vor allem, wenn man nicht studiert, ist meist ein Unternehmen, das sich als wenig erfolgreich erweist.

Da aber das Interesse an Auslandspraktika in den vergangenen Jahren gewaltig gestiegen ist, haben sich immer mehr Reiseunternehmen oder -agenturen auf genau dieses Thema spezialisiert. Damit übernehmen sie die komplette Organisation des Auslandsaufenthalts: Das beinhaltet die Vermittlung eines Arbeitsplatzes, einer Unterkunft, je nach Bedarf eines Sprachkurses und meist die Übernahme sämtlicher Formalitäten. Selber zahlen muss man meistens die Anreise, also je nachdem, wie weit das Land entfernt ist, Fahrt oder Flug, Freizeitkosten und die Verpflegung – und natürlich den Betrag, den die Organisation für die ganze Arbeit fordert. Hierbei gilt es aber darauf zu achten, dass es eine seriöse Firma ist – denn bei nicht wenigen Veranstaltern ist Vorsicht angebracht. Da zahlt man für 4 Wochen Sprachkurs und 4 Wochen Praktikum mehr, als man bei privater Organisation hätte investieren wollen.

Vor allem sollte man sich aber dessen bewusst sein, dass man meist keinen finanziellen Profit aus einer solchen Berufserfahrung zieht: Denn Praktika im Ausland werden nicht zwingend vergütet. Das heißt, dass man maximal ein Taschengeld bekommt – aber das ist keine Vorschrift, genauso wenig wie, im Falle von Bezahlung, deren Höhe. Daher sollte man sich bei Kalkulationen immer darauf einstellen, dass Einnahmen und Ausgaben beim Praktikum sich höchstwahrscheinlich nicht decken, das Konto daher eher be- als entlastet wird.

Aber das Projekt „Praktikum im Ausland“ lohnt sich in anderer Hinsicht: Denn der Erfahrungsgewinn ist enorm – dazu zählen die Berufserfahrung, die Sprachkenntnisse, die man erwirbt sowie die Leute, die man kennenlernt. Und, Stichwort Internationalisierung: Diese Aspekte sind für viele Unternehmen, bei denen man vielleicht später arbeiten möchte, ganz entscheidend. Da zählt beispielsweise auch, ob der Bewerber sich schon einmal auf unbekannte Situationen einlassen musste – und ob er diese Herausforderung gemeistert hat. Denn sich in einem unbekannten Land zurechtzufinden, braucht Motivation. Außerdem fordert und fördert es besonders Selbstständigkeit, Anpassungsfähigkeit und Flexibilität – was wiederum Fähigkeiten sind, die auch deutsche Chefs gerne bei ihren Mitarbeitern sehen.

Grundvoraussetzung: Volljährigkeit. Außerdem sind auch gewisse Vorkenntnisse im gewünschten Arbeitsbereich hilfreich. Das hat mehrere Vorteile. Denn einerseits kann man leichter vermittelt werden – die Unternehmen möchten schließlich auch von dem Praktikum profitieren – andererseits hat man auch selbst viel mehr davon, weil man mit größter Wahrscheinlichkeit mehr Aufgaben in Eigenregie und damit größere Verantwortung übernehmen darf. Denn wie man auf 27 verschiedene Arten Kaffee kocht, kann man auch anders herausfinden.

Fazit: Wenn man bereit ist, in seine Zukunft finanziell zu investieren, kann man bei einem organisierten Auslandspraktikum nur gewinnen. Denn die Erfahrungswerte, die man sammelt, werden einem in Zukunft mit Sicherheit viel weiterhelfen. 

Bilder
Europäische Länderflaggen wehen im Wind.

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