Die Frage, die sich viele Jugendliche nach dem Beenden der Schullaufbahn stellen, ist relativ einfach, doch für die meisten Schulabgänger schwer zu beantworten: „Was mache ich jetzt?“
Einen geeigneten Studien- oder Ausbildungsplatz zu finden, gestaltet sich als langer Pfad durch einen Dschungel voller Angebote und Möglichkeiten, bei dem weitere Chancen, den Horizont zu erweitern, außen vor gelassen werden.
Eine Antwort auf die Frage nach einem abwechslungsreichen Einblick in das Leben außerhalb der Schulbank bietet das Freiwillige Soziale Jahr, kurz FSJ. Hierbei handelt es sich um einen freiwilligen Sozialdienst, der innerhalb eines Jahres von Jugendlichen und Erwachsenen bis zum 27. Lebensjahr absolviert werden kann und neben seinem sozialen und gemeinnützigem Zweck ebenfalls der Bildung und Berufsorientierung dient. Neben dem Freiwilligen Sozialen Jahr im sozialen Bereich gibt es seit 2002 auch die Angebote im ökologischen Bereich, in der Politik, in der Kultur und im Sport sowie in der Denkmalpflege.
Jeder Einsatzbereich bietet eine große Bandbreite an unterschiedlichen Aufgaben, die in vielen Unternehmen und Institutionen wahrgenommen werden können.
Das Soziale Jahr kann unter anderem in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, bei Denkmalpflegebehörden oder –vereinen, Sportvereinen, beim Radio, im Theater, in Museen, an Schulen, beim Rettungsdienst oder bei der Feuerwehr abgeleistet werden. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, das Jahr im sozialen Bereich zu absolvieren. Um eine möglichst intensive und breit gefächerte Ausbildung zu erhalten, sind die einzelnen Einsatzbereich miteinander verknüpft und überschneiden sich bei vielen Tätigkeiten, sodass die Absolventen während des Jahres nicht nur mit einem Aufgabenbereich in Kontakt kommen. Das freiwillige soziale Jahr im ökologischen Bereich, auch Freiwilliges Ökologisches Jahr genannt, bietet, abhängig vom jeweiligen Bundesland, Erfahrungs- und Aufgabenbereiche die meist von Jugendorganisationen der Kirche oder des Umweltschutzes organisiert werden. Auch hier gibt es wieder zahlreiche Chancen, sich in Bereichen wie Landwirtschaft und Gartenbau, Natur- und Umweltschutz oder bei Lebensmittelverbänden zu engagieren.
Für junge Leute, die es nach ihrem Schulabschluss in ein anderes Land zieht, gibt es die Möglichkeit eines Freiwilligen Sozialen Jahres im Ausland. Grundsätzlich kann dieses Jahr weltweit absolviert werden, solange der Träger des Angebotes seinen Hauptsitz in Deutschland hat. Einsatzstellen im Ausland werden unter anderem von der evangelischen und katholischen Kirche, der Arbeiterwohlfahrt, dem Jugendaufbauwerk Berlin, sowie dem Deutschen Roten Kreuz vermittelt.
Um den Einstieg in die Arbeit im Ausland zu unterstützen und zu erleichtern, sind ein Sprachkurs, weitere Bildungsmaßnahmen und zusätzlich ein monatliches Taschengeld vorgesehen.
Dieses Engagement für die Gesellschaft hat aber auch noch einen ganz anderen Vorteil: Das FSJ kann bei der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen als Wartesemester angerechnet werden.
Die Angebote für ein solches Jahr sind zahlreich und können, nach erfolgreichem Beenden, positive Auswirkungen auf die Berufsorientierung und im späteren Leben in der Berufswelt haben. Gleich, welche Schwerpunkte man sich in der Berufswahl setzen möchte, sollte für jeden ein geeigneter Einsatz- und Ausgabenbereich zu finden sein.
Wer Interesse hat, findet im Internet alle möglichen Informationen und Ansprechpartner rund um das Thema Freiwilliges Soziales Jahr.
Also: Informieren, Bereich auswählen, und ein ganzes Jahr lang durchstarten.